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«Wandzeitung» vom 3.2.2017:

Sprachen – das neue System:

Sprachen-Revolution.

Die Forschungsabteilung der Firma ARCTELION hat Grosses vor. In einem Interview hat der Präsident der Forschungsabteilung, Prof. Dr. Kevin A. Bosman erste Ergebnisse der revolutionären Erkenntnisse bekannt gegeben. Das Sprachenlernen wird einfacher, das heisst, mit Lernen hat es wenig mehr zu tun. ARCTELION ist daran, Sprachspritzen zu entwickeln, mit Hilfe derer man einfache Sprachen, vorerst Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch mit jeweils drei Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche aufnehmen und beherrschen könne. Das Verfahren ist aufwendig, denn es beeinflusst die Informations-Übertragung innerhalb der Synapsen direkt und greift mit Nanopartikeln in unsere Gehirnabläufe ein. Das Forschungsteam bearbeitet gegenwärtig auch komplizierte Sprachen wie Ungarisch, Finnisch und Chinesisch, Sprachen, die nicht mehr mit Injektionen «erlernt» werden können, sondern über intravenöse Infusionen, welche ambulant erfolgen können.

Das Unglaubliche daran ist, dass man mit Turbogeschwindigkeit neue Sprachen sprechen, lesen und verstehen kann, was momentan mit grossem Zeit- und Lernaufwand verbunden ist. Bosman: «Dolmetscherdienste und Übersetzungsprogramme werden ein Ende haben. Die Auswirkungen auf das Bildungswesen werden revolutionär sein. In den Schulen wird man neue Lektionstafeln aufstellen müssen, da ungeahnte Ressourcen frei werden. Unsere Forscherinnen und Forscher arbeiten aber an kleinen Zusatzprogrammen, die gerade für die Deutschschweiz interessant sein können. Momentan müssen Fernseh- und Radiomoderatoren oft Texte, die in Hochdeutsch verfasst sind, direkt in Dialekt wiedergeben, was sehr oft holprig wirkt. Unsere Zusatzprogramme (eine einzige Injektion) ermöglichen das optimale und zeitnahe Umformulieren über Auge und Gehirn mit einem direkten Zugang ins Sprachzentrum des Gehirns.» Ich bin optimistisch, dass Bundesart Berset nun im Sprachenstreit wahrscheinlich nicht mehr eingreifen muss: Französisch oder Englisch ist nicht mehr die Frage, auch nicht mehr die Reihenfolge des Lernens. Über die Markteinführung dieser Produkte ist noch nichts bekannt, ebensowenig über die Preise. Wie Bosman andeutete, interessieren sich Firmen wie Johnson&Johnson bereits für eine Übernahme der ARCTELION. Bosman:«Die Angebote bewegen sich im Moment zwischen 30 und 40 Milliarden Dollar.» Erste Kommentare aus den USA lassen erahnen, dass sich Bosman und sein Team einigen Vorwürfen gegenüberstellen müssen. Zwischen Ungläubigkeit und Scharlatanerie, zwischen «unmöglich» bis «pervers» ist ein grossen Spektrum an Zwischentönen zu erwarten.

Wie steht es mit Nebenwirkungen? Bosman meint witzig: «Betreffend Nebenwirkungen fragen Sie bitte den Arzt Ihres Apothekers.» Bei den ersten Versuchen sei es wegen einer Überdosierung der Syntax-Kombinationen im Nucleus aureus kurzfristig zu Sprachkontaminationen gekommen, auch leichter Schwindel wurde besonders bei Chinesisch-Infusionen beobachtet. Ich bin sehr neugierig, wie und wann sich unsere obersten Politikerinnen und Politiker für die Sprachspritze entscheiden werden. Für Bundesrat S wäre neben einer Französisch- auch eine Lach-Injektion von Vorteil.


Andre Bernhard,
3.2.2017, 116. Jahrgang, Nr. 34.

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Standpunkte:

7.2.2017, 16:40 Uhr.

Ruth Huber schrieb:

Bin ich naiv, mit Fragezeichen oder mit Ausrufezeichen. Ist das, was Du im ersten Absatz schreibst, Satire pur, oder ist es Realität?


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