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«Wandzeitung» vom 1.8.2017:

Und wieder ist Nationalfeiertag:

Wir feiern die Schweiz.

Und wieder ist es soweit: Die Schweiz feiert sich selber mit Raketen, Vulkanen, Lampions und dem Schweizerpsalm. Wir hören uns die Festtagsreden an und machen uns viele wertvolle Gedanken über die Schweiz und über uns selber.

Aber wer feiert denn da und was feiern wir genau? Es feiern die Schweizerinnen und Schweizer. Falsch. Es feiern viele Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes. Darunter auch zahlreiche, die keinen Schweizer Pass besitzen.

Denn nicht wenige leben seit längerer Zeit in der Schweiz, ohne Schweizer Pass und sind dennoch bestens integriert (auch wenn vielleicht das «Trittst im Morgenrot daher» nicht auswendig gesungen werden kann – was auch für einige Schweizerinnen und Schweizer eine Herausforderung wäre.)

Gefeiert wird die Schweiz. Falsch. Vordergründig wird die historisch umstrittene Gründung des Bundes der drei Stände Uri, Schwyz und Unterwalden im Jahre 1291 gefeiert. Die Schweiz, wie wir sie heute kennen, hat damit nichts mehr zu tun. Wir sind eine Nation aufgeteilt in 26 Kantone (20 Vollkantone, 6 Halbkantone) und sind in der alltäglichen Arbeit immer über drei Ebenen am Arbeiten: Bund, Kantone und Städte beziehungsweise Gemeinden. Diese drei Ebenen machen die politischen Prozesse teilweise sehr langwierig und komplex, aber letztendlich erfolgreich. Denn die Schweiz ist eine Erfolgsgeschichte.

Unsere Arbeitslosenquote gehört weltweit zu den tiefsten, mit unserem Bruttosozialprodukt und anderen Kennzahlen gehören wir ebenfalls an die Spitze. Unsere Sozialwerke wie AHV, IV, aber auch das System der Krankenkassen sind vorbildlich. Wenn man die Grösse unseres Landes betrachtet, so sind unsere Wirtschaft und Forschung schlichtweg grossartig. Wir investieren, wir forschen, wir machen gute und clevere Geschäfte, wir bilden gute Fachleute aus. Unsere Konkordanzpolitik garantiert die nötige Stabilität.

Wir feiern also am 1. August die Erfolgsgeschichte Schweiz. Es gäbe sicherlich auch viel zu kritisieren, aber im Grossen und Ganzen geht es uns gut und die Schweiz ist gut unterwegs. Es gilt nun, diesen Erfolg nicht zu gefährden. Durch dauerndes Kritisieren, Jammern und Lamentieren machen wir uns das Leben selber schwer. Selbstverständlich gehört eine gehörige Portion Selbstkritik dazu – auch zum Erfolg.

Also feiern wir den Erfolg der Schweiz und nehmen an den Winterthurer 1. Augustfeiern teil: Im Teuchelweiher, auf dem Iberg, im Schloss Hegi, auf dem Taggenberg oder an weiteren kleineren Feiern.

Ich wünsche allen Winterthurerinnen und Winterthurern und freilich auch allen Schweizerinnen und Schweizern sowie auch den Gästen in der Schweiz ein frohes wie besinnliches Fest.

 


Michael Künzle,
1.8.2017, 116. Jahrgang, Nr. 213.

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