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«Wandzeitung» vom 11.2.2018:

Die Mächte, die ihn ermöglichen, sind das Problem:

Trump ist nur ein Symptom.

Eigentlich hätten die amerikanischen Wähler schon bei George W. Bush erkennen können, dass es nicht egal ist, ob sie völlig ungeeignete Bewerber in das machtvollste politische Amt auf diesem Globus wählen. Das hat leider nicht funktioniert. Vielleicht musste es deswegen eine Katastrophe wie Trump geben, damit mehr Bürger diese Lektion endlich lernen.

Bush junior hat völkerrechtswidrig einen Krieg im Irak begonnen. Es wurden Foltergefängnisse geschaffen, in denen kein Recht mehr existierte. Die Folgen dieser gewissenlosen Militärinvasion sind heute, 15 Jahre später, weltweit zu spüren.

Es gäbe heute weder den Islamischen Staat (IS) noch über die halbe Welt verteilte Terrornetzwerke, hätte es den Irak-Krieg und die verheerende Statthalterpolitik dort nicht gegeben. Ginge es mit rechten Dingen zu, müssten sich Bush und noch einige weitere Figuren vor einem internationalen Strafgerichtshof verantworten.

Doch wer dachte, noch tiefer könnte die politische Führung der Weltmacht USA nicht sinken, sieht sich nun getäuscht. Viele kluge Zeitgenossen haben bereits staunend gestanden, sie hätten nie gedacht, dass sie sich je Bush zurückwünschen könnten. Trump hat das geschafft.

Es macht auch gar keinen Sinn, seine ganzen Peinlichkeiten aufzuzählen, seine Rüpeleien gegen Frauen, Behinderte oder "Drecksloch-Länder", seine Twittersucht, seine Ignoranz selbst elementaren Politikwissens. Nicht Trump selbst ist das Problem, sondern das System, das die Wahl einer so schrägen Figur wie ihm erst ermöglicht hat.

Für die Wahlschlacht, die Trump ins Weisse Haus brachte, wurden unfassbare 6,5 Milliarden Dollar ausgegeben. Nur rund eine Milliarde davon waren direkte Wahlkampfkosten. Der Grossteil des Rests wurde über Political Action Committees (PAC), also Lobbygruppen, eingeworben, die endlose Stunden an Werbespots bezahlten, die sich wie eine Schlammlawine über die US-Bürger ergossen. Milliardäre mit reaktionären Ansichten kauften sich ihre Kandidaten (bei Hillary Clinton war das nicht anders).

Dieses System ist krank. Die USA sind eines der Mutterländer der Demokratie. Doch die Art, wie letztlich eine Klasse der Superreichen entscheidet, wer unter ihnen Präsident werden darf, führt die demokratische Idee ad absurdum. Diese Finanzelite hat sich die Welt untertan gemacht. Wer die Demokratie retten wollte, müsste hier ansetzen.

Wie gesagt, nicht Trump ist das Problem. Er ist nur das Symptom. Schon nach Bush war der Begriff Demokratie in weiten Teilen der Welt diskreditiert. Jetzt, wo Trump die mächtigste Nation der Welt führt (obwohl, ist das nicht vielleicht schon China?), muss man nirgendwo mehr für dieses System missionieren. Afrikanische Staaten sollten mehr Demokratie praktizieren? Das Argument kann man sich inzwischen sparen.

Trump hat immer noch erstaunlich viele Anhänger. Doch Amerika politisiert sich wieder. Auch Europa muss sich stärker einmischen. Wir können uns nicht erlauben, zuzusehen, wie ein narzisstischer Egomane die Welt in Flammen setzt.


Ludi Fuchs,
11.2.2018, 117. Jahrgang, Nr. 42.

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Standpunkte:

4.6.2022, 13:28 Uhr.

GABA-Modulatoren schrieb:

GABA ist eine Aminosäure, die zur Regulierung der Stimmung beiträgt. Sie wird von bestimmten Neuronen freigesetzt, die Nachrichten durch das Nervensystem leiten. GABA verhindert, dass Nachrichten übertragen werden. Insbesondere beeinflusst es, wie der Körper auf Gefühle von Angst, Furcht und Stress reagiert, und es ermöglicht dem Nervensystem, Informationen besser zu verarbeiten. Ein Mangel an GABA wird mit Problemen bei der Ausführung normaler geistiger Funktionen in Verbindung gebracht. Dies wird als kognitive Defizite bezeichnet. Dies ist sehr wichtig für Menschen, die an Schizophrenie leiden, einer psychiatrischen Störung, die Probleme mit dem richtigen Denken und Verhalten verursacht. Probleme mit bestimmten Elementen


25.2.2018, 21:12 Uhr.

Haymo Empl schrieb:

Mir ist in Winterthur kein Trump'scher Politiker bekannt, wohl aber grosse Wahlspenden von Wirtschaftskreisen an bestimmte Politiker. Es glaubt wohl kein Mensch, dass diese Wahlspenden aus Nächstenliebe erfolgen - es wird eine Gegenleistung erwartet. So werden fleissig so viele Parkplätze als möglich bewilligt, obwohl klar ist, dass dadurch der Verkehrskollaps vorprogrammiert ist. Es liesse sich noch einiges aufzählen, was durch die Wahlspende erreicht werden soll. Es ist Wachsamkeit gefordert!


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