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«Wandzeitung» vom 1.10.2015:

Zum 50. Todestag eines Winterthurer Mäzens:

In Erinnerung an Oskar Reinhart.

Am 16. September 1965 verstarb ein grosser Kunstsammler und einer der wichtigsten Mäzene in Winterthur: Oskar Reinhart. Mit Oskar Reinhart ehren wir in diesem Jahr eine Persönlichkeit, dessen Sammlung oder vielmehr Sammlungen aufgrund ihrer Dimensionen heute als Monolithen in der Winterthurer Museumslandschaft stehen. Die beiden Institutionen – nämlich die Sammlung Oskar Reinhart an seinem ehemaligen Wohnsitz «Am Römerholz» und das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten – gehören zu den europaweit wichtigsten Häusern und tragen somit auch wesentlich zur kulturellen Bedeutung der Stadt Winterthur bei.

Oskar Reinhart stellte die höchsten Ansprüche an seine Ankäufe. So äusserte er sich in seinen Notizen 1943 im Zusammenhang mit dem Ausbau der Anker-Bestände: «Auf keinen Fall kommen Erwerbungen von nicht erstrangigen Bildern in Betracht, nur um die Collektion auf die gewünschte Anzahl von Werken zu bringen.»

Nicht zuletzt waren es diese Ansprüche und Kriterien, welche das qualitative Fundament zu den beiden Sammlungen von Oskar Reinhart legten und so deren Ruhm begründeten. Im Sammlungskatalog der Stiftung Oskar Reinhart wird die ausserordentliche Bedeutung und der spezifische Charakter der Sammlung mit der persönlichen Akzentsetzung, der Geschlossenheit, der Harmonie und der hohen Qualität begründet.

Die Stiftung bezog 1951 die Räume des umgebauten Gymnasiums am Stadtgarten – das heutige Museum Oskar Reinhart. Dass Oskar Reinhart seine Sammlungen der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, hatte er allerdings schon 1930 dem Stadtrat mitgeteilt. Diese Absicht erfolgte durchaus mit einem zur damaligen Zeit in bürgerlichen Kreisen nicht unüblichen pädagogischen Sendungs- und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Allgemeinheit. Sie hängt darüber hinaus aber auch mit der tief verwurzelten Haltung zusammen, dass die Werke – auch wenn sie im Eigentum eines privaten Sammlers stehen – in einem höheren Sinne der Allgemeinheit gehören.

In der Verantwortung, die er übertragen hat, stehen nun Stiftung, Stadt, Kanton und Bund. Wir sind nun die nachgekommenen «Sachwalter». Die Stadt Winterthur nimmt diese Verantwortung wahr und hat mit dem Museumskonzept aufgezeigt, in welche Zukunft sich die Museen in Winterthur entwickeln werden. Damit dies gelingt, brauchen wir moderne Mäzenaten wie einst Oskar Reinhart.

 

 


Michael Künzle,
1.10.2015, 114. Jahrgang, Nr. 274.

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Standpunkte:

2.10.2015, 18:41 Uhr.

Pierre-François Bocion schrieb:

Die Kultur darf nicht unter die Räder kommen. Die Museen in Winterthur sind von unschätzbarem Wert und haben eine wichtige Funktion bei der Bildung. Auch das architektonische Meisterwerk von 1979 – das Theater Winterthur – und die darin aufgeführten Opern und Theater sind ein wichtiger Bestandteil des Humankapital. Zum Glück ist der Stadtrat bestrebt, die Kultur zu schützen und weiter zu entwickeln.


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