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«Wandzeitung» vom 7.3.2015:

Das «Landbote»-Team will – warum auch immer – an der Stadtpolizei keinen guten Faden lassen:

Spitzer Federkrieg gegen die Stapo.

Meinung, sagt Anonymus, ist ein Minimum an Tatsachen in Verbindung mit Vorurteilen und Gefühlen. Mag sein, dass dieses geflügelte Wort in sich schon tendenziös ist. Wie auch immer anerkenne ich die freie Meinungsäusserung gleichwohl, besonders wenn die Herkunft geschriebener Gedanken mit dem Namen der Autorin oder des Schreibers ordentlich firmiert ist.

Die «Landbote»-Crew schreibt en gros schöne Geschichten, gut recherchiert, hervorragend geschrieben. Lesefreude pur: Tag für Tag. Aber! Wo auch immer sie das P-Wort entdeckt, zeigt sie sich als wahre Trutzburg. Ausser Rand und Band bringt sie nicht etwa das P des Presserats, denn ein negatives Urteil dieses ethischen Medienkorrektivs würde sie stolz wegstecken. Nein, es ist das P der Polizei, das blitz(un)artig eine Wahrnehmungsverfremdung auslöst, eine geschriebene Wutattacke. In diesen recht häufigen Fällen, ist die journalisisch wichtige Objektivität wie weggeblasen. Schade! Eskaliert ist das Verhälnis zwischen der schreibenden «Landbote»-Zunft und den Ordnungskräften, nach der Schlag-dich-frei-Demo 2013, an der hätte getanzt und nicht gewütet werden sollen. Fakt ist: Die Freitanzenden haben an ihrem ersten Abend in Bern 50 Verletzte und einen Schaden von über 2 Millionen Franken hinterlassen. Fritz Lehmann, der Kommandant unserer Stadtpolizei mit seinen Frauen und Mannen, musste also schlicht auf alles gefasst sein. Er hat trotzdem auch in kritischen Situationen am engen Bahnhofplatz voll auf Deeskalation gesetzt. Dennoch ignorieren die Schreibenden am Garnmarkt bis heute die – nicht durch die Polizei – entstandene Gefahrenlage.

Im «Landbote» vom 10. Januar wurde einmal mehr über die tragischerweise schwer am rechten Auge verletzte und stark in ihrer Sehkraft eingeschränkte 20-jährige Frau und «Standortfucktor»-Demonstrantin berichtet. Ihr Fall ist nun, nach der Untersuchung durch die Stapo Zürich, vorläufig abgeschlossen. Die Vorwürfe ihres Anwalts bleiben dieselben wie eh und je. Sie tauchen auch in einem LB-Beitrag auf, an dem präzis die Journalistin mitwirkte, die als Praktikantin bei der Rundschau von SRF, aus nächster Nähe, über die von was auch immer getroffene Frau berichtete. Ups, jetzt haut sie doch wirklich unbefangen (?) für den «Landboten» in die Tasten: über die Demo wie die Gerichtsurteile.

Dass sich unsere Stapo vom «Landboten» oft sehr polemisch kommentieren lassen muss, das gehört leider zum schlechten Ton der vierten Kraft im Land, aber dieses Verhalten entspricht ganz gewiss nicht dem Gusto der Lesenden. Die Edelfedern haben für gewöhnlich den Durchblick; nur wenn’s ums grosse P geht, den vorurteilsvollen Röhrenblick ins Dunkle.

Klar ist lediglich, dass auch diese Journis das Geschehen mit nur zwei Augen beobachten können. Und das ist im Chaos einer Demonstation im engen Stadtzentrum sehr wenig. Die überaus gut ausgebildeten Polizeier haben nämlich wichtigere Aufgaben zu bewältigen, als sich dem aggressiven Gewühle auszusetzen. In unserer Stadt herrscht ein unsinniger Federkrieg gegen unsere guten Bullen, die uns Tag für Tag bei häuslicher Gewalt schützen, bei Partyschlägereien, Drogenhandel, Unfällen, Bränden ...


Guido Blumer,
7.3.2015, 114. Jahrgang, Nr. 66.

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Standpunkte:

9.3.2015, 08:07 Uhr.

Matthias Erzinger schrieb:

Ich lese den «Landboten» auch, und kann diesen Vorwurf schlicht nicht nachvollziehen. Einfach weil keine Kritik sein darf, wird nun nur schon ein Bericht zum Thema als «Federkrieg» bezeichnet. Sicher gibt es Bereiche da arbeitet die Polizei ok. Bei der Demo damals aber hat die Polzei Fehler gemacht. Punkt. Und die ständige Verteidigung der Polizei und gleichzeitige Verunglimpfung vieler Augenzeugen vor Ort als Lügner etc. ist völlig unnötig. Und einen derat harmlosen Bericht als «Federkrieg» zu bezeichnen ist nun also völlig übertrieben. Der «Landbote» hat weiss gott auch die Seite der Polizei mehrfach und unkritisch dargestellt.


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