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«Wandzeitung» vom 5.2.2015:

4. Stammtischgespräch in Winterthur:

Winplenia oder Winterthur.

Sieben Männer treffen sich zweimal die Woche am Stammtisch. Es sind dies Geo der Geomant, Theo der Theologe, Bio der Biophile, Philo der Philosoph, Bera der Berater, Poli der Politiker und Hugo der Architekt.

Poli: Ich möchte noch mehr über das Regieren im Superblock wissen. Einige von euch meinen, die Departementsvorsteher dürfen nicht unter einem Dach mit ihren Verwaltungsabteilungen regieren. Sie würden ohne Gesicht und Winterthur ohne Regierung sein. Habt ihr vergessen, dass einige Stadträte bereits heute ihre Büros in der Nähe ihrer Verwaltungen haben?

Bera: Ich bin überzeugt, wenn alle Stadträte in den letzten Legislaturperioden im Stadthaus regiert hätten, würden sie heute die Nähe zu ihren Verwaltungen weder suchen noch zementieren. Sie würden ihren Regierungssitz im Stadthaus einnehmen und nicht mit dem Gefühl der Selbstlosigkeit in den Superblock ziehen.

Bio: Damit ist aber die Frage von Poli noch nicht erklärt. Die im Superblock mitgefangenen Departementsvorsteher werden sich in kurzer Zeit mit dem Gros ihrer Verwaltungsabteilungen identifizieren. Das führt dazu, dass sie künftig vermehrt und mehrheitlich die Interessen ihrer Verwaltungsangestellten vertreten und nicht mehr die Wertvorstellungen, Interessen, Erwartungen und Bedürfnisse der Stadt Winterthur. Die Abteilungen, die nicht in den Superblock ziehen, überlassen sie den privatisierungssüchtigen Parlamentariern und Lobbyisten mit Fachhochschulmaster.

Bera: Bekanntlich suchen und finden die Verwaltungsidentifizierten und politischen Lobbyisten die Fehler immer bei den Abteilungen der anderen Departemente. Es wird in diesem Hickhack zwischen Verwaltung, Parlament und Lobby für den Stadtpräsidenten also immer schwieriger werden, sich und sein in der Verwaltung versenktes Ratsgremium mit Gewahrsein und weise zu führen.

Bio: Der Umzug der Verwaltungsabteilungen wird nicht mehr aufzuhalten sein, doch der Entscheid, den Pol und die Schlagkraft der Stadträte im Superblock zu verwerkeln, könnte auf leichte Weise rückgängig gemacht und die Regierung erstmals im repräsentativen Stadthaus zusammengezogen werden.

Theo: Niemand würde die Exekutive in den Grossraumbüros vermissen, und der sogenannte Stadtratssaal im sechsten Stockwerk dieses Supergaus würde auch als Aufenthaltsraum für die Amtschefs mit ihren Schäfchen dienen.

Philo: Theo wird für die Schäfchen und ich für die Regierung zuständig sein. Mit der neu gewonnenen Polarität zwischen Verwaltung und Regierung könnte endlich auch das Gemeindeparlament die Werte der Demokratie leben statt im Patt zu lobbyieren.

Geo: Ich melde mich auch wieder mal zu Wort. Das Lobbying zu Werk 1 wird entscheidend sein, ob die Stadtregierung zur Besinnung kommt. Das Lobbying zu Werk 1 wird dem Parlament und der Exekutive den Boden entziehen und Winterthur entwürdigen. Die Winterthurer sind aufgerufen ihrer Stadt das Herz zu schenken und den Lobbyisten die wahre Macht zu zeigen. Hugo: Was wären denn meine Tantiemen von Implenia noch wert?


Heiner Dübi,
5.2.2015, 114. Jahrgang, Nr. 36.

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