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«Wandzeitung» vom 12.3.2015:

Am 12. April wählen wir:

Für mehr Winterthur in Zürich.

Privatisierung KSW und IPW, Wegzug «Tech», Zukunft Metalli, Soziallastenausgleich, Finanzausgleich – Winterthur ist im Zürcher Regierungsrat häufig ein Thema. Als zweites urbanes Zentrum des Kantons steht Winterthur vor grossen Herausforderungen. Wie unsere Stadt diese meistern kann, bestimmt der Kanton wesentlich mit. Mehr Winterthur im Rathaus hilft dabei.

Der Kanton Zürich braucht zwingend ein zweites urbanes Zentrum. Erstens, weil Winterthur bereits ein solches ist. Zweitens, weil die Stadt Zürich aus allen Nähten platzt, und drittens, weil damit die Ostschweiz gut an die Boomgebiete im Grossraum Zürich angeschlossen werden kann und die wiederum zu einer guten Dynamik führt.

Ein urbanes Zentrum zeichnet sich aus durch ein starkes Engagement in der Kultur, durch einen hohen Anteil an gemeinnützigen und genossenschaftlichen Wohnungen, durch bezahlbaren Gewerberaum, durch eine Siedlungs- und Arealentwicklung mittels Gestaltungsplänen, durch ein ausreichendes Angebote an Kindertagesstätten und einem flächendeckenden Tagesschulangebot, durch soziale Dienstleistungen für Menschen, die – zwischenzeitlich – aus dem Tritt gekommen sind, durch eine Mobilitätspolitik, die den Fuss- und Veloverkehr fördert (und die Strassen für jene offen lässt, die wirklich darauf angewiesen sind), durch ein attraktives Nachtleben, durch einfach zugängliche Naherholungsgebiete. Ein urbanes Zentrum schafft Begegnung und lässt Freiräume zu.

Damit Winterthur noch vermehrt zu einem urbanen Zentrum werden kann, muss Winterthur investieren können. In soziale, gesellschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche und technologische Pionierleistungen. Winterthur muss wie beim heutigen Kulturangebot über seine Grenzen hinausdenken können. Winterthur muss mutige Projekte wie das Werk 1 realisieren können. Winterthur muss ein Investitionsklima schaffen, das den nachhaltigen, ökologisch ausgerichteten Gewerbebetrieben eine Perspektive bietet. Und Winterthur muss als Ausbildungsstandort einen wesentlichen Beitrag leisten, damit die ansässige Industrie qualifizierte Fachkräfte findet.

An dieser Entwicklung von Winterthur ist letztlich der ganze Kanton interessiert. Je besser es uns in den nächsten Jahren gelingt, nebst dem Hotspot Stadt Zürich weitere Zentren zu entwickeln und dort, wo die Angebote bereits vorhanden sind, diese auszubauen und Entwicklung zu verdichten, desto besser werden wir in der Lage sein, die Potentiale zu nutzen und das Wachstum umwelt- und siedlungsverträglich zu gestalten.

Der Kanton Zürich gestaltet die Zukunft von Winterthur zu einem grossen Teil mit. Winterthur wird sich anders entwickeln, je nachdem ob das KSW und die IPW über kurz oder lang privaten Finanzinvestoren gehört, ob das Tech noch in Winterthur steht und ob wir in der Metalli weiterhin angehende Fachkräfte ausbilden können. Und Winterthur wird sich vor allem anderes entwickeln, je nachdem ob es zu einem besseren Soziallasten- und Finanzausgleich kommt. Deshalb braucht es mehr Winterthur in Zürich.


Jacqueline Fehr,
12.3.2015, 114. Jahrgang, Nr. 71.

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