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«Wandzeitung» vom 12.6.2015:

40 Jahre rssw:

Herzliche Gratulation!

Schon vor Monaten wurde sie angekündigt: die grosse Feier zum 40-jährigen Bestehen der Rudolf Steiner Schule Winterthur: rssw.

Das Programm bot und bietet während des ganzen Jahres verschiedene Höhepunkte, das grosse Fest fand vergangenen Samstag vor einer Woche statt. Sogar der Stapi kam in der Hitze des Nachmittags vorbei und Schulstadtrat Fritsche überbrachte gar ein wohlwollendes Grusswort und ein Geschenk der Stadt: Künftig darf die Spielwiese des Schulhauses Tössfeld von den Steinsgi-Kindern mitbenutzt werden. Ein Törchen wird noch in den Zaun eingebaut und ein joint venture zwischen Regelschule und Steinerschule steht zur Nutzung bereit. Was für eine Freude! Welche Genugtuung, so viel gegenseitiges Wohlwollen und den gegenseitigen Respekt zu spüren, im Wissen um die Verschiedenheit der Schulen und auch im Wissen darum, dass gerade wegen dieser Verschiedenheit voneinander gelernt und profitiert werden kann!

Der bald neunzigjährige Gründungslehrer erzählte von den ersten 18 Erstklässlern und den grundsätzlichen Schwierigkeiten, eine neue Schule mit eigener pädagogischer Ausrichtung zu gründen. Wie sich die Schule dann weiter entwickelte bis hin zum zwischenzeitlichen Vollausbau mit der berufswahlorientierten Oberstufe.

Heute sind die Klassen voll, ein dritter Kindergarten in Hegi steht vor der Eröffnung. Kindergarten bis und mit 9. Klasse werden in Winterthur besucht, ab der 10. bis zur 13. Klasse gehen die Jugendlichen an die Atelierschule in Zürich. Auch diese Schule platzt mittlerweile aus allen Nähten, denn sie gilt mit ihrem staatlich anerkannten Maturalehrgang als besonders attraktiv.

Die Steinerschule gilt als öffentliche Schule in privater Trägerschaft. Öffentlich, weil jedem Kind der Besuch dieser Schule offen stehen soll. In privater Trägerschaft, weil die Schuleltern plus ihr Umfeld für sämtliche finanziellen Verpflichtungen aufkommen müssen, da sich der Staat in keinster Art und Weise an dieser Finanzierung beteiligt, auch wenn nachgewiesenermassen so die Kosten des Staates für die Schulung der «Privatschulkinder» entfallen. Sogenannte Privatschulen stellen eigentlich eine Sparmassnahme für den Staat dar. Im Falle der rssw sind es rund 250 Kinder, also 10 Klassen plus die entsprechende Infrastruktur, die von der Schulgemeinschaft getragen werden müssen, der Staat spart. Ausserdem leistet die rssw einen massgeblichen Beitrag an die Atelierschule in Zürich, der ebenfalls von der Schulgemeinschaft getragen werden muss.

Trotz all dieser Verpflichtungen bleibt die rssw eine Schule, die allen Kindern offen steht. Dies ist nur möglich weil die Schulgemeinschaft ein ausgesprochenes Solidaritätsprinzip lebt.

Aber zurück zur Feier: Meine Zeit als Schulmutter liegt schon mehrere Jahre zurück und so war es ein besonderes Erlebnis, zu sehen, wie sich die Steinsgi seit «meiner Zeit» weiterentwickelt hat. Es war die reine Freude! Eine gut aufgestellte, moderne, frische, lebendige Schule habe ich erlebt! Bis hin zur jungen Bluesrock Band root sixty-nine, die Lokalpatriotismus betrieb: «Nein, nein, wir sind keine Atelier-Schule-Band, wir waren alle zusammen an der Steinsgi Sihlau!»

 


Marlies Bänziger,
12.6.2015, 114. Jahrgang, Nr. 163.

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