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«Wandzeitung» vom 18.3.2015:

Andere Länder, andere Sitten:

Nahes Nachbarland.

Eigentlich wollte ich diesmal wieder über Gott und die Welt oder etwas Politisches schreiben, aber dann «entdeckte» ich einmal mehr, was der Alltag alles an Beobachtungen bietet.

Ich war zum zweiten Mal dieses Jahr eine Woche in Österreich. Da erleben wir Nicht-EU-Menschen ja vorab, wie der Wert des Euro seit der Aufhebung des Mindestkurses willkürlich auf und ab geht und wir NormalverbraucherInnen immer wieder davon profitieren. Während mir auf der letzten Rückreise der Speisewagenkellner sagte, ich könne den angeschriebenen Europreis auch mit gleich vielen Franken zahlen – also 1:1 –, das spiele für sie keine Rolle, erklärte mir sein Kollege diesmal auf der Wegfahrt kurz nach Zürich, ich solle in Euro bezahlen, das sei für mich viel günstiger, sie hätten momentan einen hohen Frankenkurs. Eine Mitreisende im Abteil vor mir beschwerte sich, dass sie in der Schweiz nicht einmal mit unserem Geld bezahlen könne. Und dann bekam ich in einem Hotel eine Konsumationsrechnung vorgelegt, die den Betrag zwar in Euro auswies, aber auch seine «Entsprechung» in Schweizer Franken. Die Umrechnung erfolgte zu einem Kurs von 1.57. Darüber konnte ich nur noch lachen. Natürlich nahm mich der gerade aktuelle Kurs wunder. Mit den heutigen Telefonen kann man das ja in nullkommanull ermitteln. Doch da erlebte ich eine Überraschung. Die AppBoxPro des iPhone gab mir noch lange einen Kurs von 1.2148 an. Das war mir dann doch auch nicht plausibel. Also googelte ich und fand als aktuellen Kurs 1.0735. Bei einer Konsumation von rund 40 € ergab sich daraus eine Differenz von rund 20 Franken gegenüber dem Betrag auf der Konsumationsrechnung.

In Österreich gibt es keine staatlichen Rauchverbote in den Gaststätten. Zwar soll eine Vorschrift existieren, es müssten auch Nichtraucherecken geben. Aber dies wird sehr large gehandhabt. Für mich persönlich ist das kein Problem. Obwohl Nichtraucherin, habe ich damals nein zum Verbot gestimmt, weil ich meine, ein Gemeinwesen solle nicht alles verbieten, was einer Mehrheit nicht passt. Mit immer mehr Verboten wird die Selbstverantwortung von uns allen immer mehr eingeschränkt, und das halte ich für eine fatale Entwicklung. Aber das ist wieder eine andere Geschichte, die ich vielleicht einmal separat behandle. Jedenfalls ärgere ich mich nicht in den verrauchten Lokalen Österreichs, sondern freue mich ob der Freiheit des Landes.

Es gäbe noch viel mehr zu erzählen. Da der Platz hier beschränkt ist, möchte ich zum Schluss wenigstens noch dem Eindruck entgegenhalten, ich würde mich im Ausland nur mit solchen Äusserlichkeiten beschäftigen. Dem ist keinesfalls so. Ich war im Montafon auf etwa 1000 Meter. Weitere 1000 Meter oberhalb ist man/frau mitten in einer traumhaften Berglandschaft, und im Tal gibt es wunderschöne Spazierwege durch verschneite Landschaften. Und auch Gasthöfe, in denen man die überall grossen und herrlichen Apfelstrudel mit Vanillesauce oder Kaiserschmarren mit Apfelmus geniessen kann.


Ruth Huber,
18.3.2015, 114. Jahrgang, Nr. 77.

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