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«Wandzeitung» vom 20.10.2014:

Hiesige Politikaster palavern über die Abschaffung der besten hiesigen Stadtpolizei aller Zeiten:

Sicherheitskompetenz adieu?

Die «Landbote»-Redaktion hat offensichtlich kein lockeres Verhältnis zur hiesigen Stadtpolizei. Seit gut einem Jahr versucht der einsame mediale Platzhirsch, die Bevölkerung immerhin mit 22 fairen Artikeln, aber mit 39 eher mehr als weniger tendenziösen Kommentaren und spitzen Sticheleien davon zu überzeugen, dass unsere überaus fähigen weiblichen wie männlichen Bullen – im Kontext mit dem Tanz-dich-frei-Event – keinen tollen Job machten. Diese vorverurteilende Schreiberei kommt kampagnenartig daher und ist wohl durchaus beim Presserat einklagbar.

Bei den Demonstrierenden handelte es sich nicht etwa um brave Lämmchen, die sich einfach mal untern Bahnhofpilz höckeln und den ungewohnten Blickwinkel geniessen. Nein, da machten sich Wölfe im Schafspelz breit: Böse Jungs, schwer bewaffnete Gewaltbereite, die woher auch immer in Winterthur erschienen: Mit hochgefährlichen Pyros, Lasern, Petarden, Hämmern, Stahl- und Hartgummikugeln, Magneten, Betonklötzen, Steinen. Man benahm sich in diesem seltsamen Kreis ganz im Stil der sich nun abspielenden Kriegstreiberei allseits auf der Welt. Wer indes gerne in attraktiven Freiräumen, also auf den friedlichen 80 000 Quadratkilometern der Schweiz, vor sich hinträumen will und in Langeweile suhlen oder in aller Ruhe in sich gehen, käme freilich unbewaffnet, doch allemal mit freiem Geist.

Jetzt wollen Lokalpolitiker mit einer parlamentarischen Prüfung unbefangen feststellen, ob sich die Abschaffung der jährlich 26 Millionen Franken teuren Stadtpolizei monetär lohnt, wenn die Fusion mit der Kantonspolizei zu einer Einheitspolizei führt. Diese Frage ist 2001 – notabene mit 72 Prozent der Stimmen – verneint worden.

Sicherheitsstadträtin Barbara Günthard-Maier indes ist sich sicher, dass die Kosten höher werden und die Sicherheit minder: So wie in der Stadt Bern. Dort ist die Einheitspolizei – mit Fusionskosten von 55 Millionen Franken – eingeführt, mit dem Resultat eines spürbaren Leistungsabbaus.

Von diesem Misserfolg sollten wir lernen, zumal wir ein hervorragend ausgebildetes Stadtpolizei-Korps haben, mit über 200 gut instruierten Frauen und Männern, die ihre theoretische und praktische Ausbildung gemeinsam mit den Zürcher Polizeien absolvierten. Im Strategischen wie im Praktischen aber ist unsere überschaubare Schar von Sicherheitsprofis relevant. Kommandant Fritz Lehmann versteht nämlich alle seine Mitarbeitenden so gut, dass er nicht nur ihre Namen kennt, sondern auch ihre Stärken und Schwächen. Dies ermöglicht ihm eine alltäglich individuelle Förderung, die im Grossverbund kaum möglich wäre. Es kommt positiv hinzu, dass unsere überaus fähigen Gesetzeshüterinnen und Schutzmänner sehr mit unserer Stadt vertraut sind und jeden Winkel kennen. Deshalb können sie Probleme sehr rasch lösen.

Schön wär’s, wenn die vorurteilsvollen Schreiberlinge, also die vierte Kraft im Staat, anerkennen könnten, dass ihre Recherchekumpels bei der Polizei, im Vorhof der Judikative, den gleichen Job wie sie machen. Wir haben wohl, nach meiner intensiven und jahrzehntelangen Beobachtung, die beste Stadtpolizei, die Winterthur je hatte. Tragen wir Sorge zu dieser Errungenschaft.


Guido Blumer,
20.10.2014, 113. Jahrgang, Nr. 137.

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