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«Wandzeitung» vom 23.5.2016:

Wenn Worte töten könnten:

Skandale durch falsches Verhalten.

Manchmal frage ich mich, was Leute denken, bevor sie den Mund auftun und handeln. Es gibt doch auf dieser Erde einfach einige Grundregeln, die eingehalten werden müssen. Nein, das sind nicht Gesetze, was man sagen darf und was nicht. Es sind stille Übereinkommen mit dem, was man tut und wie man sich in Situationen verhält. Komme ich mit dem, was ich gerade sage, überein? Eine simple Frage, die offenbar für viele nicht einfach ist.

Was die Presse als Skandal hochjubelt, hat oft einen stillen Anfang. Ich will es so sagen: Bei vielen Entscheidungen, dazu zähle ich jeden Satz, den wir sprechen, fehlt die Vorsehung und Klugheit. Würden wir nämlich in einfacher Weise unser Gegenüber wahrnehmen, wären wir weniger schlau, verschlagen und trickreich; im Nachhinein weniger dumm, träge und unklug. Das Gegenüber können einzelne Menschen, aber auch die Öffentlichkeit, die Natur, der Kosmos, schlicht Organisationen, politische Entscheidungen und Lebewesen sein. Es gibt nun einfach mal Dinge, die nicht gehen! Später klug zu sein, nützt da nichts. Die Vorsehung ist eine Begabung, die wir alle hätten, jedoch nicht lernen zu entfalten. Es ist keine Begabung, die Worte auf die Waagschale zu legen. Wer vorsieht, weiss um die Folgen seiner Tat. Täter können auch Worte sein. Wenn Worte töten könnten, gäbe es weniger Menschen auf dieser Erde. So wie täglich jede Sekunde ein Quadratmeter überbaut wird, würden im gleichen Takt Lebewesen gekillt. Es gibt da noch einen anderen Witz: Hätte der liebe Gott jedem Menschen eine Anzahl Worte mit auf den Lebensweg gegeben, so dass er stirbt, wenn das Kontingent aufgebraucht ist, hätten wir keine Überbevölkerung. Dieses Problem der Überbevölkerung würde sich als kluges Projekt von selber regeln. Nun, wir wissen es alle, dem ist nicht so.

Wir reden und töten zu viel. Dabei ginge es darum, Sorge zu tragen, Sorgfalt zu leben. Wie heisst es heute so schön: Jeder Mensch muss sich mindestens dreimal im Leben weiterbilden. Fragt sich nur womit, wenn er nicht einmal weiss, wie er handeln und sich verhalten könnte, wenn er selbst noch nie einen Beruf erlernt hätte? In die Bildung wird heute viel Geld gesteckt. Es ist die äusserliche Bildung, die uns angeblich für fähig titelt, bestimmte Berufungen auszuüben. Da zweifle ich an diesem Konzept, wenn ich sehe, wie immer und überall dieselben Fehler wiederholt und gar doziert werden.

Egal wie und wo, in welchem Amt und in welcher Würde. Ständig geht es darum den Schaden zu begrenzen, den man selber in einem Moment der Dummheit, Trägheit und Unklugheit verursacht hat. Ja, Sie haben richtig gelesen: Trägheit ist eine Form der Handlungsunfähigkeit, da der Mut fehlt, anzusprechen, was einem Angst machen könnte. So haben viele zwar einen oder mehrere Master im Ausweispapier, doch täglich Angst, ihre Schlauheit und Verschlagenheit könnte sie einmal einholen, so dass kein Trick mehr reicht, dem Hammer auszuweichen. Spätestens dann reden wir von der Notwendigkeit gewaltfreier Kommunikation, die eigentlich nichts anderes ist, als ein psychologischer Kniff, Gewalt anzutun.

 


Heiner Dübi,
23.5.2016, 115. Jahrgang, Nr. 144.

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