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«Wandzeitung» vom 28.11.2017:

Zahlen sind nicht immer "nur" Zahlenspiele:

Zahlen und (Be)zahlen.

Die Schweiz befasst sich wieder (einmal mehr) mit Zahlen. Kaum ist die abgelehnte Abstimmung über die Rentenreform vorbei, neigen sich gescheite und andere Köpfe wieder über die Zahlen unserer Sozialwerke. Die involvierten Kreise zerbrechen sich den Kopf, wie die jetzigen und die künftigen Renten zu finanzieren sind. Würden weltweit die Zinsen auf ein gesundes Mass angehoben, hätten wir ein riesiges Problem weniger. Wozu reisen denn unsere Bundesräte dauernd in der ganzen Welt herum? Den Banken kann das egal sein, denn ihre Marge und ihr Spesenansatz bleiben ja unangetastet.

Eines scheint mir klar zu sein: Die Vermischung von AHV und Pensionskassen darf nicht mehr sein. Die zuständigen Kommissionen und Räte müssten meines Erachtens einsehen, dass das eine mit dem andern wohl zur Sicherung eines geordneten Alters zu tun hat, aber nicht mit der Finanzierung beider Werke.

Und die Vermischung des gleichen Rentenalters für Männer und Frauen mit dem gleichen Lohn für beide Geschlechter ist auch nicht statthaft. Während die Regelung der Pensionskassen staatlich erfolgt, wird die Lohngleichheit über viele Komponenten gesteuert. Die vielgepriesene Teilzeitarbeit kostet den Betrieb allein schon wegen vermehrter Umtriebe von vorneherein mehr als das Vollpensum einer Person. Den Unternehmen muss deshalb ein gewisser Spielraum zugestanden werden. Einmal mehr macht das Militär auch wieder mit Zahlen Schlagzeilen. Die Anschaffungskosten von neuen Flugzeugen und Abwehrwaffen sind hoch. Ablehnen oder Hinauszögern der Anschaffung führt nur für diese Gruppen (z.B. GsoA) und Parteien (z.B. SP) zum Ziel, nämlich zur Abschaffung der Armee. So ehrlich müssten diese Kreise sein.

Damit ist aber dem Militär respektive unserer Sicherheit nicht geholfen. Die Schweiz liegt nahe an Krisengebieten. Denken Sie nur schon an den Nahen Osten oder an die Ukraine. Meines Erachtens liegt das Problem der Schweiz nicht einmal an der Finanzierung, sondern viel mehr an einer starken Führung.

Bedenkliche Zahlen kursieren derzeit über die Finanzkraft vieler Bürgerinnen und Bürger. Wenn etwa 20 Prozent der Bevölkerung nicht in der Lage sind, eine unerwartete Rechnung von 2500 Franken innert Monatsfrist zu begleichen, muss das sehr zu denken geben. Es liegt mir fern, jene Personen anzuschwärzen, die wirklich nicht mal über das nötige Geld zum Leben verfügen.

Es geht dabei aber nicht nur um die Finanzkraft, sondern viel mehr um das Verhältnis zum Geld von vielen Personen. Allzuviele haben offenbar den Sinn des Sparens nicht oder nicht mehr präsent. Den ganzen Lohn zu verprassen, statt ein minimales Sparziel zu verfolgen, kann auf Dauer nicht aufgehen.

Auch wenn im Moment kein Zins zum Sparen verlockt, sollten jene, die es können, unbedingt sparen, um eben für unerwartete oder auch für geplante Ausgaben gerüstet zu sein. Dazu raten selbst seriöse Banken. Abzahlungsgeschäfte oder Kredite sind immer zu teuer und versüssen höchstens den Geldgebern das Geschäft. Es wäre zu hoffen, dass die veröffentlichten Zahlen doch bei einigen das minimale Sparziel in den Vordergrund rücken.


Walter Fuchs,
28.11.2017, 116. Jahrgang, Nr. 332.

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