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«Wandzeitung» vom 24.5.2018:

Diesen Monat war bekanntlich Muttertag:

Die Lehren meiner Mutter.

Diesen Monat war bekanntlich Muttertag. Ein Tag an dem alle die vielen Dinge würdigen, die ihre Mütter während ihres Lebens für sie vollbracht haben. Auch meine eigene Mutter hat mich vieles gelehrt und für mich getan. Sie hat mich als Mensch geformt, mich ein Leben lang unterstützt und sie ist bis heute meine beste Freundin. Dafür bin ich ihr auch sehr dankbar und ich könnte darüber einen endlosen Artikel schreiben, doch ein weiterer wichtiger Aspekt, wofür ich meine Mutter so liebe, sind die Lektionen, welche sie mir im Laufe meines Lebens erteilt hat. Deshalb folgt nun eine Aufzählung von einigen Dingen, die mir meine Mutter beigebracht hat und die mich sehr schlecht dastehen lassen werden.

Man kann nicht endlos die Kleider in den Trockner werfen und sie wieder schön warm und trocken heraus nehmen. Das Wasser fliesst nicht wie von Geisterhand ab. Tatsächlich befindet sich, bei uns zu Hause zumindest, oben links ein Tank, der das Wasser sammelt und den man irgendwann leeren sollte. Dank dieser doch wichtigen Information meiner Mutter, muss ich nicht mehr drei Tage warten, bis meine Kleider trocken sind. Es macht mir aber auch ein schlechtes Gewissen, da ich die arme Maschine vorher ziemlich derb beschimpft hatte. Wenn man einen Raumduftspender kauft, darf man nicht alle Stäbchen, welche in der Verpackung inbegriffen sind, in die Flüssigkeit legen. Das Ziel das Zimmer meines Bruders besser riechen zu lassen, wurde erst Tage nach der Anschaffung des flüssigen Duftspenders erreicht. Nämlich als sich der intensive Sandelholzduft, der sich über das ganze Zimmer gelegt und sich mit den anderen Gerüchen darin vermischt hatte, verflüchtigte. Gut, dass ich nicht dort schlafen musste.

Es gibt ein Symbol, welches auf dem Armaturenbrett aufleuchten kann und wenn dies der Fall ist, bedeutet das, dass man die ganze Strecke zum Spital Lindberg, inklusive der steilen Strasse hinauf, mit der angezogenen Handbremse gefahren ist. Ich muss meiner Mutter zustimmen, dass das rote Ausrufezeichen unter dem Tacho mich vielleicht hätte nachdenklich stimmen sollen. Mein Portrait, welches ich im Rahmen eines Kunstprojektes meiner Schule hatte anfertigen müssen, sah nicht wie ein Alien aus, weil mein Leben grundsätzlich unfair ist, sondern weil die Augen eines Menschen proportional eigentlich mehr oder weniger in der Mitte des ganzen Kopfes sein sollten. Über diese Information freute ich mich aber erst, als ich die gute Note einsackte und weniger am Samstagnachmittag, als ich nochmals ganz von vorne damit anfangen musste.

Dies waren nur einige Beispiele, für all die wichtigen Dinge, die meine Mutter mich gelehrt und damit mein Leben erleichtert hat. Sie ist gewissermassen mein ganz eigener Yoda. Nur das sie in normalen Sätzen spricht, welche aber oft mit „Das hätte ich dir von Anfang an sagen können.“ enden. Und obwohl ich mich manchmal frage, weshalb sie es mir dann nicht von Anfang an gesagt hat, müssen wir immer gemeinsam über meine Missgeschicke lachen und das schätze ich ganz besonders.


Noëlle Lee,
24.5.2018, 117. Jahrgang, Nr. 144.

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