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«Wandzeitung» vom 6.12.2016:

Wie ich zur Politikerin wurde:

Meine Stadt.

Winterthur ist meine Stadt. Hier bin ich aufgewachsen, hier ist mein Lebensmittelpunkt, und hier war ich schon als Teenager politisch aktiv.

Ich wuchs im Dorfkern von Veltheim auf. Als ich Kind war, zerschnitt die extrem stark befahrene und damals gefährliche Bachtelstrasse mein Wohnquartier. Mit der IG Bachtelstrasse gab es in den 80er- und 90er-Jahren einen Verein, der sich für eine Verkehrsberuhigung und ein aktives Kulturleben in Veltheim einsetzte. Als Teenager war ich in den Achzigererjahren Vorstandsmitglied dieses Vereins. Es war für mich eine faszinierende Erfahrung, zusammen mit engagierten Leuten aus dem Quartier und mit Fachleuten der Stadt nach Lösungen zu suchen, die für alle ein Gewinn waren. Wenn ich heute mit dem Velo durch die Bachtelstrasse fahre, freue ich mich jedes Mal darüber, was wir damals erreicht haben. Der Dorfkern von Veltheim ist heute ein lebendiger, attraktiver Ort, an dem man sich gerne aufhält.

Auch als Politikerin ist mir das Engagement für Lebensqualität in den Quartieren ein grosses Anliegen. Vorstösse zu Themen wie Schulwegsicherheit und die vorausschauende Planung von Schulbauten gehören ebenso zu meinen Erfolgen wie das Engagement dafür, dass der Güterschuppen in Töss mit einfachen Mitteln so ausgebaut werden konnte, dass er nun der Quartierbevölkerung als Treffpunkt zur Verfügung steht.

Auch mein Kampf fürs Theater Winterthur hat seinen Ursprung in meiner Jugendzeit. Als JTC-Mitglied (Jugend-Theater-Club) besuchte ich als Gymnasiastin unzählige Theatervorstellungen und entdeckte dabei meine Liebe zum Theater, sowohl als kulturelles als auch architektonisches Aushängeschild unserer Stadt. Dass es uns gelang, den Stadtrat von der enormen Bedeutung unseres Theaters zu überzeugen, freut mich riesig.

Eine weitere Erfahrung in meiner Jugendzeit prägte mich in meiner politischen Haltung sehr. Viele Schulkolleginnen und Schulkollegen von mir waren Kinder von Sulzermitarbeitenden. Als Sulzer in den Achtzigerjahren den Standort Winterthur verliess, mussten sich diese Familien neu orientieren. Aber auch Winterthur als Stadt musste sich dadurch neu erfinden. Innert kürzester Zeit verwandelte sich Winterthur von einer klassischen Arbeiterstadt in eine attraktive Bildung-, Kultur-, Wohn- und Arbeitsstadt. Das war ein gewaltiger Wandel und war nur möglich, weil die Stadt offen auf die veränderten Voraussetzungen reagierte.

Die damalige Bereitschaft, unsere Stadt proaktiv und kreativ zu gestalten, möchte ich gerne wieder beleben. Winterthur hat in den nächsten Jahren einige wichtige Schritte vor sich. So geht es zum Beispiel darum, die Ziele der Winergie 2050-Initiative umzusetzen, das prognostizierte Wachstum so zu gestalten, dass die Lebensqualität in den Quartieren gestärkt werden kann und nicht zuletzt, um das alles zu ermöglichen, eine finanzielle Basis zu schaffen, die uns den nötigen Spielraum dafür lässt.

Ich freue mich auf diese Herausforderungen und bin gespannt, wie meine heutigen Teenagerkinder dereinst an diese Zeit zurück denken.

 


Christa Meier,
6.12.2016, 115. Jahrgang, Nr. 341.

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