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«Wandzeitung» vom 22.12.2016:

Die Aufrufe an die reichen Länder hat mich betroffen gemacht:

Leaving no one behind.

Die SDG, die Sustainable Development Goals, sind auch für die Schweiz eine ganz wichtige Piste der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. An ihrer Umsetzung wird das Engagement der Schweiz innerhalb der Weltgemeinschaft gemessen werden. Im Pariser Abkommen hat sie auch mit vielen andern Ländern feierlich unterschrieben, den ambitiösen Zielen konsequent entgegenzuarbeiten, um die 17 Ziele im Jahre 2030 zu erreichen.

Die SDG lösen die Millenium Development Goals ab, deren wichtigster Focus 2000 bis 2015 war, die weltweite Armut zu halbieren. Dieses Ziel wurde erreicht, indem in dieser Zeit zahlreiche Länder, vor allem in Asien und Lateinamerika, ihre Volkswirtschaft entwickeln konnten. Die ganz armen Länder, zum Beipiel Afrika, jedoch blieben zurück, dabei werden sie vom Klimawandel hauptbetroffen sein, was sich vor allem im Alltag der indigenen ruralen Bevölkerung jetzt schon abzeichnet. Aus diesen Erkenntnissen wuchsen die entscheidenden Kurskorrekturen für die Zukunft.

Was ist nun neu an dieser Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung? Sie geht über das herkömmliche Entwicklungsparadigma hinaus und beinhaltet eine Vision nachhaltiger Entwicklung, die alle Menschen und den Planeten in seiner Gesamtheit umfasst. Neben einem weiten Fächer von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zielen strebt die Agenda 2030 friedlichere, gerechtere und inklusivere Gesellschaften an. Grundlagen dazu sind demokratische Teilhabe, Rechtsstaatlichkeit, gute und transparente Regierungsführung, Zugang zur Justiz und zu Information und persönliche Sicherheit.

Auch der Bund spricht von Transforming the World. Bisher spricht man in der Schweiz zwar fast nur über die klimawandel-bezogenen Massnahmen. Das Dossier ist konkret bei unserer Umweltministerin, Bundesrätin Doris Leuthard. Die Agenda hat aber auch eine soziale und menschenrechtliche Dimension. Die Agenda will «niemanden zurücklassen» und «diejenigen zuerst erreichen, die am weitesten zurückliegen». Die Global Partnership for Effective Development Co-operation, ein weltweites Netzwerk, ein ThinkTank und ein Expertenpool, zusammengesetzt aus allen Stakeholdern: Regierungen, Parlamente, Entwicklungs-Organisationen und -Ministerien, dem Privatsektor, das heisst der Wirtschaft wie der Zivilgesellschaft, hat in ihrer Konferenz in Nairobi vom 29.11. bis 1.12. am Aktionsplan gearbeitet. Nicht zufällig fand das Meeting in einem afrikanischen Land statt, und die Vertretung dieses Kontinents äusserte sich deutlich.

Als Parlamentarierin in der Schweizer Delegation unter etwa140 Ländern, haben mich die Aufrufe an die reichen Länder betroffen gemacht. Dieses leave no one behind bezieht sich auf verletzliche und marginalisierte Bevölkerungen, wo immer sie leben, aber auch auf die ärmsten und fragilsten Länder. Leaving no one behind klingt mir auch jetzt, zurück in der Nationalrats-Session, eindringlich nach.

Die Vision der Inklusivität und der endgültigen Bewältigung der extremen Armut sowie auch der Diskriminierung anderer Menschengruppen, die bis jetzt durch alle Netze gefallen sind, das gehört zwingend zur Agenda 2030, auch für die Schweiz.


Maja Ingold,
22.12.2016, 115. Jahrgang, Nr. 357.

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26.12.2016, 20:15 Uhr.

Tim Klose schrieb:

Leaving no one behind: Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen!


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