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Herausgeber: Guido Blumer & Roger Rutz.
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«Wandzeitung» vom 7.3.2016:

Es kann doch nicht sein, dass die Welt zuschaut, wenn laufend kluge Köpfe abgeschnitten werden:

Konstruktive Kräfte, vereinigt Euch!

Stellen Sie sich vor: Sie sitzen vor laufendem Fernseher friedlich auf dem Sofa, lassen Ihre konstruktiven Gedanken im vertrauten Heim weiden, wollen die Nachrichten des Tages erfahren, und nehmen überfallartig an Gräueltaten des IS teil. Plötzlich und völlig unerwartet werden vor laufender Kamera edle Menschen auf die Knie gezwungen und ihre Köpfe abgeschnitten; Frauen vergewaltigt; Bomben in Menschenmengen gezündet. Das will wohl gar niemand sehen! Oder etwa doch?

Während meiner längst vergangenen Jugendjahre hing ich am naiven Glauben, dass die Bevölkerung unserer Welt durch kraftvoll pazifistisches Denken und philantropische Erfahrungen – als grosses Ganzes – Tag für Tag weiser wird, und das Böse auf der Erde nach und nach verschwindet, unser Planet zunehmend von innovativen wie kreativen Menschen bevölkert ist. Ich anerkenne: Dies war und bleibt wohl naiv und trifft nur in Bezug auf das zielgerichtete Denken zu. Das heisst: in sich kehren, Gedanken bündeln, Destruktives vertreiben, böse Gedanken vermeiden. Darum hänge ich weiterhin an der Utopie, dass wir einfachen Menschen mit aller mentalen Kraft etwas gegen diese unsäglich destruktive Gewalt tun können und müssen. Das Morden oder Töten eines grossartigen Lebenwesens – und aussergewöhnlich ist doch Jung und Alt, Freund und Feind, Weiblein und Männlein, Krethi und Plethi – ist laut Anonymus etwas Grässliches, das anständige Menschen bloss in widerlichsten Träumen oder im argen Vollrausch begehen.

Der freie Denker Ambrose Bierce hingegen ging von vier Arten der Menschenvernichtung aus: Verbrecherische, entschuldbare, gerechtfertigte und rühmliche. Und er fügte dem halbwegs belustigt hinzu, dass es der ermordeten Person gleichgültig sei, welcher Art sie zum Opfer fiel. Ich teile – mit Blick auf die momentane Weltlage – seine wenig witzige Halbweisheit nicht. Jedes Opfer, das keines natürlichen Todes starb, ist eine Terrorbeute zu viel.

Mir scheint, dass es die dringliche Aufgabe von uns allen lebenden Menschen auf der Welt ist, zumindest mental kraftvoll gegen diese widerliche Schlächterei demutvoll anzudenken. Demut ist laut einem unbekannten Denker, die seltene Kunst, einen Fehler zu bereuen, bevor man ihn begangen hat. Also machen wir mal keine geistige Inkorrektheit und setzen wir unsere Gedanken als stärkste Kraft der Menschen konstruktiv ein, damit die Opfer aller verirrten Lustmörder mit verstandesmässiger Kraft geschützt werden. Wir alle Zeitgenossinnen und Erdbewohner haben die mitmenschliche Pflicht, andächtig gegen den fortwährenden misanthropischen Krieg kraftvoll zu denken. Eine stärkere menschliche Kraft gibt’s wohl nicht.

Also beseitigen wir unsere mitunter schlafende oder träge pazifistische Leistungsfähigkeit. Und plädieren wir mit allen konstruktiven Kräften, für das würdige Leben aller Menschenkinder auf der Erde! Ausnahmslos. Engagiertes Denken bringt’s. Machen Sie den Versuch, ich bitte Sie.


Guido Blumer,
26.2.2016, 115. Jahrgang, Nr. 57.

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Standpunkte:

8.3.2016, 21:38 Uhr.

Hans Peter schrieb:

Ich kann Ihrem Denken überhaupt nicht folgen. Ist Ihr Denken nicht eine Ausrede für Nichtstun und dafür in Feigheit die Mörder gewähren zu lassen? Reden Sie sich allen Ernstes ein, mit Ihrem Denken irgend etwas gegen die Mörder zu tun? Wo ist die Verantwortung alles zu unternehmen, um mögliche Opfer vor bekannten und bekennenden Mördern zu schützen? Denken ohne Emotionen führt an Abgründe, Denken ohne Ratio jedoch auch. Wenn ein Geiselnehmer oder ein IS-Mörder getötet wird, dann ist dies zuerst einmal eine gute Sache, da dadurch weitere Opfer von Mördern verhindert bleiben. Natürlich ist es tragisch, dass Menschen so verführt werden können. Jedoch angesichts einer akuten Bedrohung ist dies nicht relevant und es gilt zuerst die Bedrohung durch den Mörder zu beenden.


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