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«Wandzeitung» vom 24.2.2016:

Meine Flugangst:

Lernen durch Reisen.

Meine Flugangst hat mir das Reisen in andere Länder oft erschwert. Nun ja, das und mein Lehrlingslohn. Doch im letzten halben Jahr bin ich so viel gereist wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich habe drei verschiedene Länder besucht, unglaublich. Das bedeutet, ich habe mich ganze sechs Mal meiner Flugangst stellen müssen.

Die erste Reise hat mich in die Türkei geführt. In den Süden, zum warmen Wetter und dem klaren Meer. Später dann, im Herbst, ging es nach England in den Sprachaufenthalt. Viel Regen und eine nette Gastfamilie erwarteten mich dort. Vor zwei Wochen besuchte ich Wien. Ein kurzer Städtetrip mit vielen kulturellen Eindrücken. Langstreckenflügen gehe ich, wie man sieht, gekonnt aus dem Weg.

Diese Ausflüge haben mich zum Nachdenken gebracht – was lernen wir aus diesen Reisen und was sind die grössten Herausforderungen? Mit dem Einsteigen ins Flugzeug und dem, zumindest in meinem Fall, langersehnten Landen in einem anderen Land beginnt ein Abenteuer. Alles ist neu und unbekannt und man hat nur Tage oder Wochen, um diese fremde Welt zu erforschen. Meiner Meinung nach wächst man auch in jeder Reise als Person. Denn in jedem Land muss man sich den dort üblichen Sitten und Manieren anpassen und sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden.

Es muss nicht einmal ein Sprachaufenthalt oder Freiwilligenarbeit in einer Organisation sein, auch einfache Badeferien oder Städtebesichtigungen haben einen Lerneffekt. Man lernt, sich anzugleichen und so zu handeln, wie es die Leute dort tun. Man beobachtet, wie etwas funktioniert und gliedert sich in diesen Ablauf ein. Für uns Schweizer sicherlich immer wieder interessant ist es, den öffentlichen Verkehr eines anderen Landes zu benutzen. In England kamen Busse teilweise 20 Minuten später oder fielen ganz aus, ohne jegliche Ansage oder Vorwarnung. Das lässt uns die SBB oder den Stadtbus gleich ein wenig mehr schätzen, denn wir meckern hier tatsächlich auf hohem Niveau. Wobei ich anmerken muss, dass auch die U-Bahn in Österreich immer auf die Minute genau ankam.

Somit, denke ich, hat es sich gelohnt, dass ich mich sechs Mal in ein Flugzeug ziehen lassen habe. Es zeigt mir immer wieder, wie anpassungsfähig der Mensch doch ist und wie klein unsere Welt doch wirkt, wenn wir etliche Jahre im selben Land verbringen. Und wer weiss, vielleicht lerne ich auf einer anderen Reise noch den Spass am Fliegen kennen.


Nicole Langhart,
24.2.2016, 115. Jahrgang, Nr. 55.

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