Logo Wandzeitung
Herausgeber: Guido Blumer & Roger Rutz.
Archiv:   Blog:   Echo:   Home:   Kontakt:   Leitbild:   Partner:   Sponsoren:   Twitter

«Wandzeitung» vom 1.10.2017:

Auflösung der Infanteriebrigade 7 und Wegzug der Panzerbrigade 11:

Tradition gebrochen.

Am Freitag, 22. September 2017 war es so weit: Die Kader der Infanteriebrigade 7 (Inf Br 7) und der Panzerbrigade 11 (Pz Br 11) haben sich in einer kleinen, würdigen Feier, begleitet durch die Klänge des Spiels der Rekrutenschule Aarau und vor ein paar geladenen Gästen von der Stadt Winterthur formell verabschiedet.

Das erstgenannte Kommando wird aufgehoben, das zweite zieht nach Chur. Damit beheimatet die Stadt Winterthur keinen militärischen Verband mehr und der schweizweit schönste Kommando-Standort, die Villa Frohberg auf dem Heiligberg, wird vorderhand nur noch vom Kindergarten genutzt.

Um die traditionelle Verbundenheit zwischen der Stadt Winterthur und der Schweizer Armee auch weiterhin zu bekräftigen, wurde an prominenter Stelle bei der Mehrzweckanlage Teuchelweiher (MZA) ein Gedenkstein gesetzt. Ein Gneis-Brocken aus dem Gebiet des Hinterrheins mit einem Dank an Winterthur.

Welche Ironie! Aufgrund eines politischen, föderalistisch geprägten Entscheides in Bern im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Armee (WEA) wurde das Kommando der Pz Br 11 von Winterthur nach Chur verschoben. Ein mechanisierter Verband in den Bergen. Militärisch ist dieser Entscheid auch heute noch schlicht nicht nachvollziehbar und der Ärger in Winterthur immer noch entsprechend gross.

So wird das militärische Fähnlein in unserer Stadt nun nur noch von der engagierten Offiziersgesellschaft aufrechterhalten. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist, dass in Aussicht gestellt wurde, dass in der MZA auch weiterhin Stabskurse durchgeführt werden sollen.

Kavallerie, Radfahrertruppen, Mechanisierte Division 11, Infanteriebrigade 7 und Panzerbrigade 11: Sie haben zusammen mit vielen anderen Truppenkörpern und -schulen die militärische Geschichte in Winterthur geschrieben und geprägt. Infrastrukturbauten wie das Eidgenössische Zeughaus, die MZA oder die alte Kaserne weisen auf die militärische Bedeutung Winterthurs hin.

Zehntausende von Kadern und Angehörige der Armee haben militärische Dienste in Winterthur geleistet und so die Stadt, ihre gute Erreichbarkeit und ihre Gastfreundschaft kennen und schätzen gelernt.

Die Stadt Winterthur dankt allen Kommandanten, Kadern und Angehörigen der Armee für das Wohlwollen, das sie unserer Stadt über mehr als 167 Jahren entgegengebracht haben und für alle geleisteten Diensttage im Interesse der Stadt Winterthur und der ganzen Schweiz.


Michael Künzle,
1.10.2017, 116. Jahrgang, Nr. 274.

Artikel als PDF downloaden

Zu diesem Artikel wurde noch kein Standpunkt abgegeben.

 

Veröffentlichen Sie als erste Person Ihren

Standpunkt*:

Name:

*Wir freuen uns sehr über Ihre Gedanken zum Text des Tages, bitten Sie jedoch, keine Personen zu verunglimpfen und deren Haltung mit Respekt zu begegnen. Danke schön. Verstösse gegen unser Leitbild werden indes nicht verbreitet.

 

Winterthurs kleinste Zeitung der Schweiz.